Wir wissen nicht, ob der perfekte Lebenslauf existiert. Wenn du ein paar „golden rules“ berücksichtigst, kommst du nahe dran. In unserem Recruiting-Alltag wandern tagtäglich zig Lebensläufe über unsere Tische. Hinter jedem dieser zwei bis fünf Seiten, steckt ein einzigartiges Individuum. Wie kannst du mit deinem Lebenslauf tatsächlich überzeugen? Was musst du hinsichtlich automatisierter und KI-gestützter Recruitingprozesse beachten? Und welche No-Go´s haben wir schon miterlebt – wir geben dir gerne ein paar Tipps zur Gestaltung eines fast perfekten CVs.
1 | Übersichtlichkeit, Kompaktheit, stimmiges Design
Der erste Eindruck zählt – oder besser die erste Seite. Konzentriere dich darauf die erste Seite deines Lebenslaufes so kompakt und stimmig zu erstellen, dass der Leser Lust auf mehr bekommt.
Eine gute Struktur und eine übersichtliche Präsentation von dir als Top-Kandidat für den konkreten Job sollte im Fokus stehen. Überlege dir, bevor du das Projekt „CV erstellen“ angehst, wie du deinem Gegenüber deine ganz individuelle Stärke und Passung für die Position vermittelst.
2 | Wo sind die Monate hin verschwunden?
Immer wieder kommen uns Lebensläufe unter, in denen Monatsangaben fehlen. Unterschiedliche Stationen werden zeitlich in 2009 bis 2010 kategorisiert. Hm, bei uns kommt hier sofort die Frage auf: „Warum?“ Versucht die Person dadurch etwas zu verschleiern oder war es ihr zu mühsam, die genauen Monate herauszufinden?
Begibt man sich nach längerer Zeit wieder einmal auf das Abenteuer, einen neuen CV zu erstellen, macht es unter Umständen Mühe, herauszufinden, in welchen exakten Zeiträumen man in welchem Unternehmen beschäftigt war. Am besten einen Sozialversicherungsauszug besorgen oder, wenn hoffentlich vorhanden, auf Dienstzeugnissen nachlesen.
Machst du dir die Mühe nicht, kannst du mit fast hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass diese Frage im Bewerbungsgespräch kommt. Oder der CV wurde bereits zuvor aussortiert, weil andere Kandidaten exakte Zeitangaben mitgeliefert haben.
3 | Chronologische Reihenfolge upside down
Wir haben persönlich immer ein kleines Problem mit der Kaskade: sprich die Berufserfahrung startet mit der ältesten Station, die aktuelle Position befindet sich ganz am Ende der Reihe. Bis unsere Augen dann endlich an der untersten, aber für die aktuelle Jobsuche oft sehr ausschlaggebende Station gelangt sind, sind wir schon müde.
4 | Das Foto am Lebenslauf – Selbstaussage und erster Eindruck
Foto, ja oder nein? Diese Frage musst du dir selbst beantworten!
Wir wissen aus unserer Erfahrung: wenn kein Foto auf dem Lebenslauf platziert ist, bemühen wir voraussichtlich Google & Co. um nach einer möglichen Fotoquelle zu suchen (sonst höchstwahrscheinlich auch).
Eventuell taucht auch die „Warum-Frage“ wieder auf:
Mag die Person per se keine Fotos von sich? Möchte die Person Diskriminierung ausschließen? Ist sie ein moderner Denker?
Oder war einfach kein passendes Foto bei der Hand und der Aufwand für ein professionelles Bewerbungsfoto zu groß?
Nachdem es in unseren Gefilden nach wie vor eher zum Standard zählt ein Bewerbungsfoto mitzusenden, unser Rat: bitte ein passendes Bewerbungsfoto auf den Lebenslauf platzieren.
Viele Menschen sind sehr visuell veranlagt und viele Recruiter:innen erinnern sich vor allem auf Grund des Bildes und der Aufmachung an den Lebenslauf.
Hier noch ein paar Tipps zur Art des Fotos: Wähle ein neutrales Setting, Selfies und Fotoausschnitte mit halben Armen um die Schulter sind vielleicht nett, lassen im Kopf des Betrachters aber unter Umständen falsche Bilder entstehen.
5 | Automatisierte Recruitingsysteme und KI-gestütztes Recruiting
Die meisten Recruitingabteilungen arbeiten mit Systemen, die CVs automatisiert auslesen. Solche Systeme lesen simpel aufgebaute und gut strukturierte Lebensläufe am fehlerfreisten aus. Das bedeutet auf Seiten des Recruiters, je kreativer und unstrukturierter ein Lebenslauf, desto mehr Arbeit. Natürlich will man die eigene Note nicht ganz herausfallen lassen. Auch der Einsatz von KI-Tools im Recruiting wird immer stärker zunehmen. KI-gestützte Recruiting Systeme lesen aus Lebensläufen oftmals relevante Schlagwörter für die Position aus und machen so eine automatisierte Vorselektion.
Denke daher darüber nach, welche Keywords für deine berufliche Veränderung wichtig sind. Verwende sie bewusst in deinen Tätigkeitsbeschreibungen und deinen Skills.
6 | Gesuchte Position als Selbstmarketingaufhänger
Du hast alles richtig gemacht, wenn dein Lebenslauf bereits auf den anvisierten Job und das Unternehmen individuell eingeht. Damit zeigst du Interesse sowohl an der Position und an dem zukünftigen Arbeitsumfeld. Aktuell sehen wir in Lebensläufen häufig, dass der Bewerber unter seinen persönlichen Namen, den Titel der gesuchten Position platziert, also Herr Max Muster, Head of Sales.
Stimmt die aktuelle Position mit der gesuchten Position überein, alles in Ordnung. Wird allerdings ein Positionswechsel angestrebt, weil etwa ein Aufstieg in eine höhere Position anvisiert wird, sollte dies nicht so formuliert werden. Hier am besten an den Grundsatz halten: Ehrlich währt am längsten – keine Behauptungen und Darstellungen im Lebenslauf, die nicht der Wahrheit entsprechen.
7 | Kein Mut zur Lücke
Das kennen wir alle – „bitte senden Sie uns Ihren lückenlosen Lebenslauf“. Auch wenn das die Standardfloskel in Stellenausschreibungen darstellt, erhalten wir des Öfteren Lebensläufe mit Lücken. Egal warum du eine Zeit lang nicht in Beschäftigung warst, erkläre diese Zeiten bestmöglich im Lebenslauf. So kann eine längere Auszeit, die für Reisen und Weiterbildung genutzt wurde, gut zu der neu angestrebten Position passen. In der Zeit wurden neue Kompetenzen erworben und Klarheit darüber, welcher Job langfristig der richtige ist. Selbiges raten wir in dem Fall, dass du dich für einen Job bewirbst für den du aus deinen bisherigen Erfahrungen als überqualifiziert angesehen werden könntest. Begründe am besten schon im Lebenslauf – in einem kurzen „Über Mich“-Text, warum du dich genau für diese Position in diesem Unternehmen optimal eignest.
8 | Referenzen können den Unterschied machen
Hierzulande ist das Anführen von Referenzen nicht so üblich wie in anderen Ländern. Mit Referenzen im Lebenslauf stichst du unter der Masse heraus. Gib deine Referenzen mit Sorgfalt an und vergewissere dich, dass die angegebene Person auch wirklich positives Feedback zu deinen Arbeitsleistungen und dir als Person weitergibt.
Bist du auf Jobsuche? Dann leg dir einfach kostenlos ein Profil bei uns an, so haben wir dich immer im Blick!